Montag, 26. April 2010

Überfall in Merseburg

Die "Mitteldeutsche Zeitung" schreibt am Montag, dem 26. April 2010:

"MERSEBURG/MZ. Zu einer schweren Schlägerei kam es in der Nacht zum Sonntag auf der Merseburger Königsmühle (Gelände der früheren Papierfabrik). Dort hatte sich zunächst eine etwa 14-köpfige Gruppe 16- bis 26-Jähriger getroffen, die dort am Lagerfeuer saß und feierte. Gegen Mitternacht wurde die Runde plötzlich von einer etwa 15- bis 20-köpfigen Gruppe überfallen.

Baseballschläger und Eisenstangen

Die unbekannten Männer waren mit Baseballschläger, Eisenstangen und Schlagringen bewaffnet. Sie rannten auf die Sitzenden zu und schlugen wahllos auf sie ein. Vier der zumeist aus Merseburg stammenden Männer wurden dabei verletzt. Drei 20- bis 26-Jährige erlitten Prellungen und Schürfwunden und mussten ambulant versorgt werden. Ein 22-jähriger Merseburger erlitt Kopfverletzungen und musste ins Carl-von Basedow-Klinikum eingeliefert werden.

"Der ganze Überfall hat nach Aussage der Geschädigten nur drei Minuten gedauert", sagte Polizeisprecher Siegfried Koch auf MZ-Anfrage. "Danach sind die schwarz oder dunkel gekleideten Angreifer in unbekannte Richtung geflohen." Und obwohl Polizeibeamte nur Minuten später vor Ort waren und auch ein Fährtenhund eingesetzt wurde, fehlt von den Tätern bisher jede Spur. "Wir hoffen daher sehr auf Zeugen, die möglicherweise gesehen haben, wie sich diese Leute ganz kurz nach Mitternacht von der Königsmühle entfernt haben oder irgendwo in Autos eingestiegen sind." Je nachdem welchen Weg sie genommen haben, könnten die Angreifer am Mühlberg in der Nähe des Merseburger Schlossgartensalons oder des Schlossgartens, an der Oberaltenburg oder sogar in der Nähe des Klinikums gesehen worden sein.

Politisch motivierte Straftat?

Durch die Kripo wurden vor Ort Spuren gesichert. Zum möglichen Motiv gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Da die Angegriffenen laut Koch jedoch der linken Szene zuzuordnen seien, sei eine politische Motivation für den Überfall nicht auszuschließen. Aus diesem Grund hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen...."

Wer diesen Artikel liest denkt vielleicht, dieser Bericht stammt aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Doch wer das glaubt hat weit daneben getippt. Tatsächlich hat sich dieser extrem gewalttätige Überfall am letzten Wochenende ereignet - und das in einer Stadt, die schon damals zu den gefährlichsten Orten zählte

War also alles schon mal dagewesen?

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