Sonntag, 25. Juli 2010

Friedliches Fest fröhlicher junger Menscher opferte 19 Menschenleben

Dieses „friedliche Fest fröhlicher junger Menschen“ ist in Wahrheit eine riesige Drogen-Alkohol und Sexorgie, geplant, genehmigt und zum Teil finanziert von den Mächtigen dieses Staates. 2010 sind es die Stadt Duisburg und NRW im Besonderen. Politik und Medien, allen voran der öffentlich-rechtliche WDR, waren schon im Vorfeld um eine lückenlose Berichterstattung bemüht, als handele es sich um eine Kultur-Veranstaltung auf höchstem Niveau. Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt 2010 geworden. Die Loveparade, die größte Tanzparty der Welt ist einer der absoluten Höhepunkte des Jahres! Stolz wurde in den Voransagen verkündigt: „Die maximale Tongesamtleistung auf dem Gelände beträgt 750 000 Watt. Es handelt sich um eins der größten Beschallungssysteme, das je in Europa zum Einsatz kam.“

Auch in diesem Jahr wirken viele der Partygäste bereits lange vor dem Unglück wie ferngesteuert. Angetrunken oder vollgekifft, mit glasigen Blicken, wiegen sich die dünn bekleideten Körper in rhythmischem Zucken wie in Trance. Das ohrenbetäubende, stereotype Rave-Gehämmere, das nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff von Musik zu tun hat, zerschmettert ihnen über zahllose Stunden Trommelfelle und Nervenkostüme. Doch das scheint den 1.400.000 Partygästen nichts auszumachen. Sie wussten, was Loveparade bedeutet und wollten unbedingt dabei sein. Viele Mädchen haben den Busen blank gezogen, manche sind fast völlig nackt. Sie wiegen sich in ekstatischer Verzückung im ohrenbetäubenden Lärm. Sittlichkeit oder Anstand sind Begriffe, die hier nichts zu suchen haben.

Schon lange vorher hatte BILD getrommelt für die „geilste Party der Welt“! Und überträgt im Internet die Veranstaltung mit prominenten Moderatoren: Oliver Pocher und Lebensgefährtin Sandy Meyer-Wölden melden sich immer wieder aus dem „geilen Getümmel“. Sie interviewen Promis wie die Klitschko-Brüder oder DSDS-„Stars“, und wollen diesem Sodom und Gomorrha damit das Flair einer „normalen Veranstaltung“ verleihen. Bürgerliche Medien wiederholen ständig das Motto der diesjährigen Loveparade: „The Art of Love“.


Nachdem die Ausmaße des Unglücks deutlich geworden sind, sprechen die betroffen wirkenden Moderatoren davon, dass die jungen Leute doch ganz friedlich und nur unter dem Motto der Liebe zusammengekommen seien. Liebe? Ein Sprachfehler, richtig muß es heißen trieben "Triebe". Man muss nicht ausgesprochen prüde sein, um sich hier nach kurzer Zeit mit Grausen abzuwenden.

Zudem, das wird auch schnell deutlich, birgt das „friedliche Fest fröhlicher, junger Menschen“ in Wirklichkeit eine Menge Aggressionspotential. Der Alkohol und die Drogen wirken schnell, viele kommen bereits am Nachmittag in völlig verglastem Zustand an. Unkalkulierbar reagieren sie teilweise, als die Sicherheitskräfte eingreifen. Später wird sich herausstellen, dass an dem eingedrückten Zaun, an dem die „geilen Raver“ (Original:Ton BILD) von den Sicherheitskräften vorbeigeleitet werden sollten, die Wut sich entlud. Denn die Partygäste wollten sich eben nicht umleiten lassen, sondern sie wollten direkt und schnell Party machen, waren sie doch extra hergekommen, um so richtig die Sau raus zu lassen. Die Polizei und die Sicherheitskräfte, die ihr Bestes tun, werden von den Vollgedröhnten bepöbelt, beleidigt und angegriffen.

Das ist das wahre Gesicht der Loveparade, die laut Bundespräsident Wulff ein „friedliches Fest fröhlicher, junger Menschen“ sein sollte. Man fragt sich, welche Veranstaltung der Mann wirklich meint? Niemand wird jetzt natürlich, angesichts der Zahl von 19 Toten und den weiteren zahlreichen, zum Teil schwerverletzten jungen Leuten, über die entfesselten Auswüchse der „geilsten Party der Welt“ berichten, die symbolisch doch nur für den kulturellen und geistigen Absturz einer ganzen Gesellschaft steht. Kritik an dieser Veranstaltung war schließlich auch schon in den letzten Jahren politisch unkorrekt. Im Ruhrguide, dem Online-Magazin des Ruhrgebiets hieß es: "Mit dem Motto The Art of Love stehen auch dieses Jahr alle Zeichen auf Liebe". Der ehemalige WDR-Intendant, Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung Ruhr 2010, betonte im Vorfeld die positive Auswirkung der Loveparade auf die Metropole Ruhr.“ Weiter heißt es: "Die massenhaften Pre- und Afterpartys, die wahrscheinlich das ganze Wochenende andauern, ergänzen, was an diesem Tag geschaffen wird: Eine riesige Party mit dem zwar inflationär gebrauchten, aber niemals zu vergessenen Wort Liebe.“

Selten wurde das Wort "Liebe" mehr durch den Dreck gezogen als bei der Loveparade. Man fragt sich verzweifelt, welche Definition von „Liebe“ die jungen Menschen durch derartige und leider selbstverständlich gewordene Falschbezeichnungen für das eigentlich Schönste und Höchste in dieser Schöpfung erhalten müssen?  Wer sich betrunken und mit Drogen vollgedröhnt die Kleider vom Leib reißt, wer die letzten Anstandsrnormen feiernd und tanzend einstürzen lässt, und wer dafür auch noch von den Trägern dieser Gesellschaft unterstützt wird, der ist nicht weit vom Abgrund entfernt.



Viele sind durch das ausgeuferte Unglück ernüchtert und wach geworden, herausgerissen aus der falschen Traumwelt. Etliche der jungen Leute werden sich das nächste Mal genau überlegen, ob sie sich noch einmal auf eine solche „Massenparty“ einlassen. Den Familien und Angehörigen der Toten gebührt tiefstes Beileid, sie haben schwerste Zeiten vor sich.



Die Weichen für die Zukunft wurden auf diesen Güterbahnhof in Duisburg endgültig gestellt: Das amtliche Ende der „geilsten Party der Welt“, der Loveparade, wurde in der Pressekonferenz am Tag nach dem schrecklichen  Ereignis von den verantwortlichen Veranstaltern bestätigt. Es wird keine weitere Loveparade geben! Zumindest in dieser Hinsich kann man also erleichtert aufatmen! Grauenhaft allerdings, dass es erst zu einem solchen Unglück kommen musste!

Montag, 19. Juli 2010

Wie erpreßbar ist Deutschland?

Die Zeitschrift "Welt der Wunder" hat ein Gespräch mit Prof. Dr. Peter Scholl-Latour (deutsch-französischer Journalist und Publizist) geführt. Wir zittieren:  
"...Banken und Börsianer "verbrennen" unser Geld - und wollen dann vom Staat gerettet werden. Ist das nicht der größte Erpressungsskandal?
In der Tat, ja. Es ist ein schlimmes Verbrechen gewesen, dass man der Wirtschaft, der Finanzwelt die Priorität vor der Politik eingeräumt hat - ganz im Sinne der amerikanischen Liberalisierungsexzesse der Bush-Ära. Der Markt regele alles, hieß es. Die Marktgläubigkeit der Deutschen, die mit dem großen Erhardt`schen Konzept der Sozialen Marktwirtschaft nichts mehr zu tun hat, hat zu einem rücksichtslosen Kasino-Kapitalismus geführt. Wir haben die übelsten US-Modelle kopiert - diese Blauäugigkeit hat uns moralisch erpressbar gemacht. Wobei diese Haltung der Manager gegenüber den Politikern schon reichlich seltsam ist: Ihr habt ja zugelassen, dass wir unsere Firmen ruinieren - also steht mal schön für den Schaden gerade..."
 Dieses Interview erschien im Heft 7/10 (Seite 64). Wir haben nichts verändert.

Sonntag, 4. Juli 2010

Ein Bündnis mit der SPD?

Es ist an der Zeit, das auch die SPD einmal offen kundtut für was sie eigentlich steht. Sie ist weit abgetrieben vom ursprünglichen Ziel. Sie gibt sich sozialdemokratisch ist aber vom Charakter her eine Neo-liberale Partei geworden, die mit Sozialdemokratie leider überhaupt keine Verknüpfungspunkte mehr hat. Mit ihr ein Bündnis zu schließen ist unmöglich.

Warum sollte DIE LINKE den Herrn Gauck wählen? Zu viele Gegensätze sprechen dagegen. Das Herr Gauck weder links denkt noch links handelt hat er selbst immer wieder bewiesen. Nun ist es für die SPD an der Zeit zu erklären, warum sie sich nicht geschlossen hinter Luc Jochimsen gestellt hat. Sie denkt links und sie handelt links. Mehr noch, sie ist auch ist für Frieden und macht sich für die Schwachen und Benachteiligten stark.

Nein, die SPD ist es, die sich immer wieder quer stellt und sich mit aller Kraft gegen jedes Bündnis mit den LINKEN stellt. Ernsts Aufforderung, gemeinsam die Regierungskoalition zu attackieren ist für die SPD vollkommen undenkbar.
Die Wahl von Christian Wulff zum Bundespräsidenten kann nur als Warnsignal für die SPD betrachtet werden. Wenn die SPD nicht begreift, das sie es ist, die den LINKEN entgegenkommen muss, werden auch in Zukunft derart Selbsttore unvermeidbar sein. Darüber sollte Herr Gabriel endlich ernsthaft nachdenken.

Wenn der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) das Verhältnis der LINKEN zur SPD nachhaltig beschädigt sieht, kommt das der SPD gerade recht. Die SPD glaubt den „schwarzen Peter“ der LINKEN zuschieben zu können. So kann sie jedes Angebot der LINKEN ein Bündnis mit ihr einzugehen begründet aus dem Wege gehen. Mit Becks Aussage „Das wird lange nachwirken“ erkennt man den wahren Charakter dieser Partei. Dabei setzt man DIE LINKE immer noch unter Druck. Man schließt eine Zusammenarbeit mit den LINKEN wie es heißt „nicht grundsätzlich“ aus. Die Hilflosigkeit in Wirklichkeit also von den rechten SPD-Führern aus.