Im Jahre 1933 äußerte sich Ernst Thälmann zu der faschistischischen Lüge, die Kommunisten hätten individuellen Terror progagiert und angewandt wie folgt:
"Jeden Terror und individuelle Maßnahmen halten wir für verderblich. Nur eine geschlossene Abwehr der Arbeiter hatte Aussicht, die nationalsozialistische Macht abzuschwächen. Es wurde eine ideologische innere Kampagne in der Partei durchgeführt, um die vorhandenen Neigungen zum individuellen Terror zu bekämpfen...
Der Parteileitung war es ernst mit der Bekämpfung terroristischer Neigungen."
Selbstverständlich bedeutete die strikte Ablehnung des individuellen Terrors nicht, daß die Arbeiter sich von den Faschisten oder von der Polizei wehrlos niederschießen oder niederstechen lassen müssen. Viele Beispiele hatte Ernst Thälmann notiert, die den Mordterror der Faschisten gegen die revolutionäre Arbeiterschaft bewiesen. Er wollte betonen, daß die KPD die Arbeiter aufgerufen hatte, sich zur Verteidigung gegen die faschistischen Angriffe im Selbstschutz zu organisieren.
Außerdem fügte er seiner Aussage folgende Worte hinzu: "Die Partei kämpft mit einem klaren Programm. Wir wollen, daß die Macht in die Hände der Arbeiter und Bauern kommt, die sie restlos im Interesse des Volkes verwenden, nachdem die Borgeoisie abgewirtschaftet hat. Diese Macht soll dazu dienen, den Kapitalismus zu beseitigen und die Banken, die Großindustrie, die Werften, die großen Güter, die angehäuften Warenvorräte u.s.w. in die Hände der Allgemeinheitund in Eigentum der Gesellschaft zu überführen, um sie restlos den Arbeitern, Bauernund übrigen Werktätigen dienstbar zu machen. Die zentrale und Hauptaufgabe ist die Eroberung der Mehrheit der Arbeiter im Bündnis mit den übrigen Werktätigen. Ohne die Erfüllung dieser gewaltigen Aufgabe ist das Ziel, die siegreiche proletarische Revolution, als geschichtliche Perspektive gesehen, nicht zu verwirklichen.
Wir lehnen aber entschieden ab, dabei Mittel und Methoden anzuwenden wie Putsche, Brandstiftungen, Plündereien, Anschläge und Attentate, um dieses Ziel zu erreichen.
Unser Kampf ist ein politischer Kampf um die Millionenmassen der Arbeiter und des werktätigen Volkes, die wir durch unsere Politik, in der Agitation und Propaganda in Wort und Schrift, in parlementarischer und außerparlamentarischer Betätigung, in Kundgebungen, Demonstrationen, Streiks, in Massenbewegungenund massenkämpfenzu gewinnen suchen. Diese revolutionäre Massenpolitikist nicht zu trennen von der geschichtlichen Aufrollung des Problems, unter welchen objektiven Voraussetzungen die Partei heute die Machtfrage stellt..."