Mittwoch, 26. Mai 2010

Der Abgeordnete der nur noch gegen Bezahlung redet

Wie "abgeordnetenwatch.de" berichtet ist Peer Steinbrück nur noch bereit für Geld zu sprechen. Ob er nun ein Schweigegelöbnis abgelegt hat oder seine Frau ihm das Reden verboten hat, wir wissen es nicht. Nach 8 Monaten als "einfacher Abgeordneter" hat Peer Steinbrück, Finanzminister a.D.

* 7 Bürgerfragen auf abgeordnetenwatch.de, 0 Antworten
* bei 6 von 11 wichtigen Abstimmungen gefehlt
* keine einzige Rede im Bundestag gehalten

Sieht so ein engagierter Volksvertreter der SPD aus?

Aber es gibt eine Erklärung warum er nur noch wenig Zeit hat die Interessen seiner Wähler zu vertreten. Seine Aufgaben als Bundestagsabgeordneter kann er nicht mehr nachkommen weil er neben seiner Tätigkeit als einfacher Abgeordneter eine neue Karriere gestartet hat - nämlich als professioneller Redner.

So wurde er gleich 13 Mal in den vergangenen Monaten für Vorträge gebucht (u.a. von der französischen Großbank BNP Paribas). Der Minister a.D. plaudert natürlich nicht kostenlos aus dem Nähkästchen. Steinbrück streicht pro Vortrag mindestens 7.000 Euro ein. Seit der Bundestagswahl 2009 kam er so auf fast 100.000 Euro. (Da Abgeordnete ihre Einkünfte gegenüber dem Bundestagspräsidenten nicht genau beziffern müssen - die Auskunft "mehr als 7.000 Euro pro Vortrag" reicht - könnten im Fall Steinbrück die Bezüge weitaus höher liegen.)

Aber Steinbrück ist nicht der einzige Ex-Minister, der nach Verlust des Ministeramts das Fach gewechselt hat. So hat es den Wirtschaftsminister a.D. Michael Glos nun selbst in die Wirtschaft verschlagen. Als Berater des weltweit operierenden Finanzinvestors RHJ International SA bezieht auch der gelernte Müllermeister neben seinen Diäten zusätzliche Einkünfte in Höhe von "mehr als 7.000 Euro pro Monat".

Im Blog "abgeordnetenwatch.de" erfährt man welche Ex-Minister aus der Zeit der Großen Koalition außerdem noch durch Teilnahmslosigkeit und Abwesenheit auffallen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen